Häusles – Heunischenburg
Wenn der Anstieg auf der Forststraße zur Höhe vor dem idyllisch gelegenen Weiler Häusles mit der (nicht ganztägig geöffneten) Ausflugsgaststätte bewältigt ist, führt der Weg mit einer Ausnahme nur noch eben auf Feld- und Waldwegen (ein kurzes Stück geschottert) auf der Höhe, vorwiegend im Freien mit schönen Ausblicken auf das Umland. Erst ab der Heunischenburg nimmt uns wieder der Wald auf, wenn wir lange auf einem Waldweg im letzten Abschnitt entlang eines engen Waldtales leicht fallend abwärts bis nach Kaltenbrunn laufen. Im letzten Abschnitt sorgen die Kiefernwälder und die großflächigen Teiche in urwüchsiger Tallandschaft für angenehme Abwechslung. Auf der Höhe in Gehülz präsentieren sich die Stadt Kronach mit der unbezwungenen Festung und der Frankenwald mit einem weiten Meer von Wäldern und den Rodungsinseln auf den Hochflächen dem Beschauer bis hin zum Döbraberg. Glanzpunkte der Wanderung sind noch das Wasserschloss und auch das Obere Schloss in Mitwitz und das Highligth die teilweise rekonstruierte Heunischenburg, die älteste, bekannte, steinerne Befestigungsanlage nördlich der Alpen. Wir gehen vom Wasserschloss zum Rathaus und Kirchplatz und wandern den Jakobsweg aufwärts, an Kirche, Oberem Schloss und Schlosspark vorbei bis zum Wald. Im nicht öffentlich zugänglichen Park wären der zum Teil Jahrhunderte alte Baumbestand (Eichen, Linden, auch amerikanische Douglasien), eine Sandsteinfigur (18. Jh.), das Lindenrondell mit dem Steinernen Tisch, die Kapelle und die Gruft des letzten Freiherrn von Würtzburg, der 1916 im 1. Weltkrieg fiel, zu bewundern. Dann folgen wir zusammen mit dem Heunischenburg-Weg verschiedenen Wegen im Wald beständig aufwärts zur Höhe. Vorbei am historischen Reitweg erreichen wir oben auf einer Freifläche eine weite Wegespinne nach der Überlieferung die Staanerna Männla. Was immer auch einst an steinernen Gegenständen dort stand, es ist schon längst nicht mehr zu sehen. Fest steht nur, dass in längst vergangenen Tagen auf diesem Platze die Mitwitzer adeligen Herrschaften, umsorgt von ihrer Dienerschaft, gelegentlich Feste zu feiern pflegten. Ihr Ziel erreichten die Damen und Herren hoch zu Ross über den schon genannten Reitweg. Wir verlassen die Staanerna Männla, wenden uns nach links und erreichen auf einem bequemen Pfad durch den Wald und schließlich auf einem Wiesenweg nach links über eine Weide durch zwei Tore den Weiler Häusles und genießen den schönen Blick auf Häusles und die Frankenwaldhöhen im Hintergrund. (z.T. E 3,5 km). In der Nähe: das Schwedenloch, ein Sumpfgebiet, in dem im 30-jährigen Krieg ein schwedischer Reiter ertrunken sein soll. In Häusles werden wir auch an die Sage Wolf die Mad erinnert. Der Wanderweg führt geradeaus weiter, an mächtigen Buchen und Eichen vorbei, über einen Wiesengrund zum Wald. Dort geht es lange und zum Teil recht steil aufwärts bis wir über den Oberen Roten Bühl (486 m) zur Höhe kommen. Oben wandern wir auf einem schönem Pfad weiter bis zu einem geschotterten Waldweg. Er führt uns bis zu einem angenehmeren Weg auf der Höhe weiter. Wenn im Freien links ein Haus vom Weiler Elmershaus auftaucht, bietet sich ein schöner Ausblick: Am gegenüber liegenden Hang die Heunischenburg, links Mitwitz mit seinem Umland und dahinter thüringisches Gebiet. Wenn wir in Zollbrunn nicht einkehren wollen, können wir mit dieser schönen Aussicht den Feldweg nach links über den Judengraben nach Gehülz nahe der Straße Kronach-Mitwitz laufen. Ansonsten gehen wir den selben Weg weiter und erreichen nach dem FC-Sportgelände von Gehülz die Einkehrmöglichkeit von Zollbrunn (E 4 km). Seit 1988 (400-Jahr-Feier) ersetzt eine neue Zoll-Linde ihre sagenumwobene Vorgängerin. Bis in die Hälfte des 19. Jahrhunderts war es eine Zollstation zwischen den Herrschaftsbereichen derer von Redwitz und derer von Würtzburg. Der Zollbrunnen (auf der Sandsteinüberwölbung die Jahreszahl 1588) war einst wichtig für die Trinkwasserversorgung von Gehülz, eine Wohltat für Wanderer und Fuhrleute zwischen Rodach- und Steinachgrund Vom Gasthaus aus laufen wir auf einem Gehweg weiter und kommen zu einer Ortsstraße, die uns nach links immer geradeaus zum Weiler Elmershaus führt. Dort mündet auch die genannte Abkürzung ein. Gemeinsam führen die beiden Wegevarianten an der Kirche vorbei zur Hauptstraße Kronach-Mitwitz. Kurz vorher konnten wir einen grandiosen Blick über das 1000-jährige Kronach hinweg über die gesamten Frankenwaldhöhen bis hinauf zum Döbraberg genießen. Wir überschreiten die B 303 (2,5 km) und wandern auf einem Feldweg durch die Fluren mit sehr schönen Ausblicken weiter, dann den selben Weg links zur Einzel Vordere Bürg und im Freien zum Wald. Kurz abwärts erreichen wir einen Wiesenweg, dem wir links abwärts am Wiesenrand zur Einzel Hintere Bürg folgen. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Heunischenburg (1,5 km).
Streckenlänge: 18,9 km
Gehzeit: 4:75 Stunden
Markierung: 9